Warum Hochbegabtenförderung?
Wissenschaftliche Modelle zeigen es ebenso wie die praktische Erfahrung: Hochbegabte Kinder können ihre Begabungen nur in einem intellektuellen und sozialen Umfeld der Akzeptanz entfalten. Werden sie nicht adäquat gefördert und fühlen sich mit ihren „Eigenarten“ in der Familie oder in Spiel- und Lerngemeinschaften nicht angenommen, verlieren sie oftmals das Selbstwertgefühl, sind frustriert, stellen die Mitarbeit ein oder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, durch die ihnen vielfach Sozialkompetenz abgesprochen wird. Dieser Entwicklung gilt es durch gezielte Fördermaßnahmen entgegenzuwirken.
Die Regelschulen – Grundschulen und Gymnasien – haben in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen implementiert, die dem schnelleren Lerntempo und gesteigerten Wissensdrang hochbegabter Kinder Rechnung tragen sollen, einschließlich dem Überspringen einer Klassenstufe und der vorzeitigen Einschulung. Auch wenn diese Maßnahmen die schulische Situation von begabten jungen Menschen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert haben, fehlt es an den Regelschulen dennoch oft an Zeit und Möglichkeiten, um individuelle Stärken dieser Kinder zu fördern, ihren gesteigerten intellektuellen Bedürfnissen zu genügen und ihrer emotionalen Verletzlichkeit Rechnung zu tragen.
Diese Schwächen der Regelschule kann die außerschulische Begabtenförderung auffangen. Gerade auch junge Hochbegabte mit domänenspezifischen Fähigkeiten können sich in außerschulischen Fördereinrichtungen nach Herzenslust ihren speziellen Interessen widmen und sich so schon frühzeitig zu Experten auf ihren Gebieten entwickeln.
Unsere langjährige Erfahrung am Kinder-College zeigt, dass Kinder, die dauerhaft, ohne Druck und umfassend außerschulisch gefördert werden, im späteren Leben sehr stark von der Begabtenförderung profitieren. Für die Eltern begabter Kinder bedeutet eine anhaltende außerschulische Förderung zwar Durchhaltevermögen und Geduld, doch haben wir in unserer langjährigen Praxis gesehen, dass sich dies vielfach bezahlt macht.
„Hochbegabte Kinder sind intrinsisch motiviert, die Domäne ihrer Frühbegabung immer besser zu begreifen. Sie zeichnen sich durch starkes und obsessives Interesse aus, durch eine hohe Konzentrationsfähigkeit und durch etwas, das ich als wütende Wissbegierde bezeichne – den leidenschaftlichen Wunsch, eine Sache zu beherrschen. Die glückliche Mischung von obsessivem Interesse an einer Domäne verbunden mit der Fähigkeit, leicht zu lernen, führt zu herausragenden Leistungen.“